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Carola Göllner
www.carola-goellner.de
Die Malerei von Carola Göllner verbindet die Faszination des realistischen Menschenbildes mit einem sensiblen Kolorismus. Die Bildidee entwickelt sie durch Farbstudien, kleinformatige Gouachen, Aquarelle und Farbstiftzeichnungen, die dann selber schon eigenständige Variationen der Gemälde werden und von eindrucksvoller Präsenz und Bildhaftigkeit sind. Ihre malerische Technik ist klassisch: A la prima mit Ölfarben auf Leinwand gemalt. Farbflächen werden angelegt und im Prozess präzisiert oder auch verändert, wenn erforderlich die ganze Komposition. Der Farbauftrag ist anfangs lasierend und gelangt im Verlauf zu immer mehr Materialität, ein Kolorit von geradezu expressiver Intensität. Häufig arbeitet Carola Göllner an Serien von Bildern, die verschiedene Blickwinkel einer Situation oder eines Ereignisses nicht nur perspektivisch sondern viel mehr psychologisch veranschaulichen und so auch gesellschaftliche Konventionen in ihrer Ambivalenz zeigen.
Die neuen Bilder zeigen Ansichten von Imbisslokalen und deren Gästen. Das urbane Leben in seiner heutigen Erscheinungsform, realistisch in seinen Motiven von Arbeitern, Handwerkern oder Reisenden, die eine Pause machen, ihre Freizeit verbringen oder in ihrer Arbeitslosigkeit versuchen, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten, wird in seiner minimalen Gestik zum Symbol. Die Distanz der Sichtweise verhindert die Karikatur, ist aber von anteilnehmender Sympathie. Die Genauigkeit der Gesten lässt die Szenerie völlig authentisch und selbstverständlich erscheinen. Die Farbigkeit ist nur leicht verfremdet, die Wirkung psychologisierend und gleichzeitig einer naheliegenden Tristesse enthebend. Durch klare Farbund Formgebung erzeugt sie einen fast „Neu-sachlichen“ Charakter der Bildsprache und nimmt einen Realismus auf, der in überzeugender Synthese weiterentwickelt wird.